thomas_helbing

Freiluft-Saison 2019: Welche Garten- und Outdoor-Trends gibt es?

Thomas Helbing
4 years ago
last modified: 4 years ago

Hallo in die (Experten-)Runde...

... und Grüße aus der Houzz-Redaktion. Wir hätten gerne gewusst: Welche Trends gibt es derzeit im Garten- bzw. Outdoorbereich. Der Hitzesommer 2018 ist vielen noch in Erinnerung. Wie wirkt sich das derzeit in der Gartengestaltung aus? Ist der smarte Garten und der (g)rasende Mähroboter ein immer größeres Thema? Was wird derzeit in der Gartengestaltung besonders häufig nachgefragt? Gibt es Materialien, die derzeit im Outdoor-Trend liegen?

Schreiben Sie ihre Erfahrungen, kommentieren Sie, sehr gerne auch mit Beispielen aus der Praxis. Vielen Dank


Comments (9)

  • PRO
    Droll & Lauenstein
    4 years ago
    Die bei uns nachgefragte Gartengestaltung deckt sich meist mit unserem eher klassischen Stil. Kein Wunder, kommen doch die meisten Bauherren aufgrund unseres Webauftritts.
    Als Konsequenz aus dem sehr trockenen letzten Jahr sehen wir die verstärkte Nachfrage nach einer Bewässerungsautomatik. Auch sind Plätze im Schatten des Gartens sehr en vouge.
    Thomas Helbing thanked Droll & Lauenstein
  • PRO
    Garten Design - Design Garten
    4 years ago

    Da die Planung bei sich bei mir sehr stark an den Kundenwünschen und natürlich den Häusern orientieren, sind die daraus resultierenden Gärten auch sehr unterschiedlich. Die beliebte "Schotteroptik mit Bonsai" kann man zum Glück oft mit dem Hinweis auf die Pflegeintensität abwenden.

    Alles, was hilft die "Arbeit" im Garten zu reduzieren (Bewässerungsautomatik, Automower) sind gefragt.

    Zum Glück werden die Kunden mit einem ausgesprochenem Wunsch nach vielen und gerne auch naturnahen Pflanzen immer mehr. Die Berichte über Insekten- und Vogelsterben zeigen Wirkung, so dass deren Wohlergehen im Garten ein wichtiges Thema ist.

    Thomas Helbing thanked Garten Design - Design Garten
  • Be Lo
    4 years ago
    Aus Nicht-Expertin-aber-Gartenbesitzerin geht für mich persönlich der Trend "Zurück zur Natur". Nachdem wir im letzten Jahr Staudenbeete mit Unterstützung von Frank Schroeder vom Ommertalhof angelegt haben, arbeite ich jetzt daran, unterschiedliche und weitere Lebensbereiche fürs Getier im Garten zu integrieren (im März habe ich eine Benjeshecke, eine Fettwiesen- und einen Magerwiesenbereich und ein Sumpfbeet angelegt). Einen Teil des Rasens haben wir von der Robomower-Schleife wieder rausgenommen. Und ein Sitzplatz im Schatten ist auch neu angelegt.
    Thomas Helbing thanked Be Lo
  • PRO
    Grünraum-Design
    4 years ago

    Meine Kunden wünschen nach wie vor einen pflegeleichteren Garten, der aufgrund vieler technischer Hilfsmittel umgesetzt werden kann, jedoch auch einige Investitionskosten fordert, die nicht jeder bereit ist zu zahlen. Mein Schwerpunkt liegt eher darin, den Kunden durch eine den klimaangepasste Gehölz- und Staudenmischpflanzungen zu helfen. Langfristig müssen wir unser Pflanzensortiment den eher mediterranen Verhältnissen anpassen.

    Thomas Helbing thanked Grünraum-Design
  • PRO
    Gudula v.Steht, Gartenberatung/ -Gestaltung
    4 years ago
    last modified: 4 years ago

    Auch ich kann glücklicherweise die gesteigerte Nachfrage nach einer naturnahen Gestaltung bestätigen!

    Die Nachfrage nach einer Bienen—/ Insekten/—/ Vogelfreundlichen Bepflanzung ist groß, viele Kunden sind hier durch die Medien sensibilisiert. Es wird auch wieder viel mehr Obst in den Garten integriert und die Anlage eines Hochbeetes für Kräuter, Gemüse und Salat kann ich beinahe schon als einen Trend bezeichnen.

    Rasenflächen werden teilweise wieder in Pflanzungen oder Wiese umgewandelt, einige Kunden kamen nach positiven Erfahrungen zurück, um nun den gesamten Rasen dahingehend umzugestalten.

    Outdoorküchen sind bei meinen Kunden weniger gefragt, aber sehr viele richten eine Feuerstelle ein und dieses oft mit grossem Augenmerk und hohem Budgeteinsatz.

    Auf den Terrassen wird immer noch sehr viel Tropenholz verlegt, hier steigt das Interesse an sehr hochwertigen Hölzern wie z.B. Ipe.

    Das Interesse an punktuell bepflanzten Splittfllächen ist ungebrochen, ich nehme hier aber keine Aufträge entgegen. Einige Mals ist jedoch passiert, dass Kunden gebuchte Pflanzkonzepte einfach in Splittbeete umgewandelt haben.....Oft lassen sich aber auch Interessenten bei näheren Erläuterungen der Nachteile von Splitt zu alternativen Konzepten bewegen.

    Pflegeleichtigkeit steht natürlich immer an erster Stelle und ist meist auch der entscheidende Punkt, für eine dahingehende Umgestaltung eine Beratung in Anspruch zu nehmen.

    Thomas Helbing thanked Gudula v.Steht, Gartenberatung/ -Gestaltung
  • PRO
    grynplan darmstadt
    4 years ago

    Der Trend ist übel.


    Die Leute, die wir hier im Rhein-Main-Gebiet z.Z. gartenarchitektonisch "behandeln", können gar keinen Garten brauchen. Nun haben sie ihn aber. Um ihn irgendwie zu nutzen, haben sie gar keine Zeit, für alles andere, z.B. die Kommunikation mit Pflanzen, sowieso nicht, außer Hecke schneiden. Sie rennen und rennen, aber schön soll es werden, der Nachbar hats ja auch schön. Der rennt aber nicht (so).


    Schade.


    Es gibt sicher eine Menge Leute, die glücklich wären über ein paar qm, auf denen sie bißchen wühlen könnten.


    Ich schlage gegenwärtig allen Ernstes Kunstrasen vor. Ist übrigens im Hinblick auf Klimawandel durchaus erwägenswert. Investition ist hoch (für guten!), aber kein Mähen, Düngen, Wässern... also Umwelt- und Klimaschutzschutz. Er hält allerdings nicht unbegrenzt. Möglicherweise ist es (tw.) ein RC-Produkt, seiner Ökobilanz etc. bin ich noch nicht nachgegangen.

    Ich halte das für eine zumindest optisch bessere Lösung als Schotter mit Vlies darunter, das ist ja depressiv.


  • Be Lo
    4 years ago
    @grynplan: Mich wundert es schon sehr, dass Sie als Landschaftsarchitekt, der in seinem Portfolio u.a. Renaturierung, Oekotope und Ökologisches Monitoring nennt, einem Wunsch nach einem pflegeleichten Garten nichts anderes entgegen zu setzen hat als Kunstrasen. Das hat nichts, aber auch gar nichts mehr mit "Garten" zu tun.


    Diesen Trend, dass sich nicht einmal mehr Gartenbau-Firmen im weitesten Sinn um eine Ökobilanz Gedanken machen und die Naturverfremdung voran treiben, gibt es leider auch.
  • PRO
    grynplan darmstadt
    4 years ago

    Lieber Herr Belo,


    können Sie mir eine klare Definition von Garten geben? Was ist das?


    Um Ökobilanzen macht sich übrigens kaum jemand wirklich Gedanken, und wenn, dann rechnet man sie so hin, wie man sie braucht. Eine vollständige Ermittlung von Input und Output einschl. aller Wechselwirkungen auf/mit Umweltmedien ist sowieso nicht durchführbar, viel zu komplex, es sind immer nur Ausschnitte, die man betrachten kann.

    Rein gefühlsmäßig halte ich die Ökobilanz von Kunstrasen für wesentlich besser als wöchenlich geschorenen, "englischen" Rasen, am Ende noch mit Roboter. Und bezüglich Artenvielfalt, was z.B. für Insekten wichtig wäre, dürfte kein wesentlicher Unterschied sein...


    Ich habe doch mitgeteilt, daß ich über solche Projekt nicht besonders begeistert bin - die Eigentümer eines "Gartens" wollen ihn, aber können ihn nicht brauchen, geschweige denn selbst unterhalten. Was raten Sie solchen Leuten? Beton und grün anstreichen? Dann könnte man wenigsten 95% des Regens zur Wiederverwendung sammeln, perfekt. So macht man es im Orient in den Gärten. Genau der Widerspruch zwischen Wollen und Können ist die planerische Herausforderung. Auch in solchen Extremfällen gilt es, eine Lösung zu finden. Zu (Garten-) Architekten kommen immer nur Leute, die entweder etwas Außergewöhnlich-Exklusives möchten, aber mit der Abwicklung der Baustellen etc. nichts zu tun - man wünscht ein fertiges Design ohne Belästigung. Die andere Sorte kommt halt mit ihrer Minifläche nicht zurecht.



    Thomas Helbing thanked grynplan darmstadt