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unregelmäßiger Abstand der Treppenstufen zur Wand

Vera Witt
4 years ago

Hallo liebes Team,
ich brauch mal wieder Rat. Unser Neubau ist bald fertig, nächstes Wochenende wollen wir einziehen. Nun hab ich eine Frage zur Treppe. Die Stufen haben unterschiedlich viel (oder wenig) Abstand zur Wand. Es schwankt von 0mm bis zu 4mm. Die Stufen sind natürlich gleich lang, sprich wenn es rechts eng sitzt, ist links Platz. Ist das ein Mangel, oder bei Handarbeit normal? Würdet ihr den Spalt schließen? Wenn ja, dann wie?
Vielen Dank!!!

Comments (21)

  • Vera Witt
    Original Author
    4 years ago

    Hier kommen noch 3 Bilder.

  • PRO
    Raumagentur ArteFakt
    4 years ago
    last modified: 4 years ago

    Definitiv keine Sorgfalt bei der handwerklichen Ausführung, allerdings sind mir die zulässigen Toleranzen dazu nicht bekannt. Dennoch würde ich den Betrieb darauf ansprechen, ob dieser nicht vor der nächsten Fixierung der Schrauben kleine Distanzhalter als temporäre Fixierung der Stufe in Position zu den Wänden einlegen könne, damit die Korrektur der Optik gelingt... ;-)

    Quasi freundlich voraussetzen, daß er es korrigiert.

  • Vera Witt
    Original Author
    4 years ago

    Vielen Dank für Deinen Kommentar. Der Treppenbauer ist schon fertig, somit gibt es keine nächste Fixierung... :-)

    Hat sonst noch jemand ne Idee?

  • Pascal Abraham
    4 years ago

    Hallo,

    Fugen zur Wand im mm-Bereich sind nicht zu verhindern bzw. auch nötig, damit sich das Holz noch dehnen kann. Normalerweise verdecken Leisten ja diese Fugen. Ist dies nicht gewünscht Kann man die Lücken mit Acryl in der Wandfarbe verschließen, dann sind sie nicht mehr erkennbar.

    Grüße

  • PRO
    Raumagentur ArteFakt
    4 years ago
    last modified: 4 years ago

    So wie ich es verstanden habe und auf den Fotos sehe, geht es auch nicht darum, daß dort Fugen sind, sondern daß sie nicht gleichmäßig sind. Weder sind die Fugenbreiten links und rechts einer einzelnen Stufe identisch, noch zeiht sich das Fugenmaß auf einer Seite von Stufe zu Stufe durch.

    Daher mein Tipp, den Treppenbauer anzusprechen, daß er ja nicht NICHT fertig sei, und die Stufen bei der Korrektur bitte temporär vermittelt zu fixieren seien, damit der gleiche Fehler nicht wieder passiert.

    Das fällt in die Kategorie: Nacharbeiten bei Auftreten von Mängeln.

  • Vera Witt
    Original Author
    4 years ago

    Ok, verstanden.
    Der Treppenbauer sagt leider, dass dies nachträglich nicht korrigiert werden kann.
    Vielleicht muss es doch auf die Füge rauslaufen...

  • PRO
    Raumagentur ArteFakt
    4 years ago
    last modified: 4 years ago

    Wenn die Stufen auf den Untergrund geklebt wurden, hat er leider recht. Wurden die Stufen lediglich von unten verschraubt, will er sich nur die Mühe nicht machen.

    Sie können auch die Wand sorgsam abkleben und die Fugen mit Dichtmasse in Stufenfarbe nahezu bündig (eher etwas einfallend) verfüllen. Dann ist das ungleiche Spaltmaß (noch schwarz sichtbar) nicht mehr auffällig, sie haben aber auch keine klassische Randfuge mit Hohlkehle in heller Wandfarbe, die mit der Zeit nur dreckig wird.

    Wie ist denn die Idee zu einem Schutz vor mechanischer Beanspruchung (Besen, Staubsauger, Schuhe) und Schmutzpartikeln (Wischlappen, Besen, Schuhe) direkt an den Stufen?

  • Vera Witt
    Original Author
    4 years ago

    Er sagt die Stufen wurden gesteckt und die vorgebohrten Löcher bzw. Bolzen können nicht mehr geändert werden. Ok, die Idee werden wir mal noch besprechen.

    Zum Schutz vor mechanischer Beanspruchung gibt es keine Idee...

  • Heike Kr
    4 years ago

    Hallo Vera, wenn die Stufen gesteckt sind, könnte er doch überall die Stufen auf den gleichen Abstand (vermutlich der breiteste Spalt) wie auf dem Foto markiert bringen. LG

  • PRO
    hokon
    4 years ago
    last modified: 4 years ago

    Guten Tag zusammen,

    die Arbeit ist so durchaus in Ordnung und nicht mangelhaft, es ist sogar sehr akkurat gearbeitet worden.

    Ohne Abstand lassen sich die Stufen gar nicht zwischen Wänden montieren, mit einem absoluten gleichmäßigen Abstand ist es selbst mit den heutigen technischen Möglichkeiten praktisch nicht zu realisierten.

    Theoretisch ist es möglich, es fängt aber schon damit an, dass dazu die Wände 100% parallel zueinander stehen müssen, 100% eben und 100% senkrecht sein müssen.

    Jede Unebenheit im Putz, Abweichungen in der Lotrechten, oder Parallelität werden sofort an irgendeiner Stelle sichtbar.

    Praktisch könnten die Wände zwar in 3D eingescannt werden (wir arbeiten mit solchen Scannern) aber auch diese erreichen tatsächlich selten eine höhere Präzision als +/- 0.7mm was im ungünstigsten Fall auch wieder 1.4mm sind.

    Dann könnten an die Stufen 3D "Abdrücke der Wand gefräst werden was mit einer Präzision von +/- 0.3mm möglich ist.

    Im ungünstigsten Fall auch 0.6mm und kommen diese dann noch ungünstig mit den 1.4mm zusammen, sind es schon 2mm.

    Das wirkliche "Problem" ist die Unebenheiten in der Wand bei der Montage.

    Liegt diese Unebenheiten in Form einer Verengung z.B. vor und über der nötigen Position der Stufe, müsste die Stufe somit an der Hinterkante länger sein als an der Vorderkante und es ist schon gar nicht mehr möglich die Stufe bei der Montage auf ihre notwendige Position zu schieben.

    In Zahlen : ist Vorne/Oben der Abstand 1000mm und auf Position Hinten/Unten 1003mm muss ich die Stufe auf min. 998mm schneiden, um an den 1000mm vorbei zu den 1003mm zu kommen. schon habe ich von Vorne nach Hinten keinen gleichmäßigen Abstand mehr.

    Versiegeln Sie den Spalt vor dem letzten Anstrich mit Acryl und Sie sehen nichts mehr davon.

    Das ist gerade bei so geringen Abständen kein Problem und üblich.

    Das manche "Experten" diese Tatsache als "Definitiv keine Sorgfalt bei der handwerklichen Ausführung" bezeichnen zeigt nur deren totale Ahnungslosigkeit und zeigt erneut, dass man sich besser nicht zu jedem Thema melden sollte. Außer man will die eigene Kompetenz infrage gestellt bekommen. Aber das ist ja nichts Neues.

    Viele Grüße Jörn Brenscheidt von hokon.

  • PRO
    Raumagentur ArteFakt
    4 years ago

    Hallo Herr Hokon, es geht doch gar nicht um die Fuge Ansicht und eine Keilförmige Form haben diese ja auch nicht. Nicht angesprochenes zu verteidigen und ist doch gar nicht nötig.


    Es sind die Stufen nur in der Art auf die Unterkonstruktion aufgelegt, daß die Fuge mal rechts größer ist als links, und dann wieder links größer ist als rechts. So akkurat schief kann keine Wand sein, daß der Spalt von Stufe zu Stufe springt.


    Sie kommen doch selbst aus dem Treppenbau und sind sicher bemüht, die Stufen Ihrer Treppen bei der Montage zwischen zwei Wänden optisch zu vermitteln, wobei aufgrund von schiefen Wänden mit Sicherheit auch mal die Trittstufe leicht zur Setzstufe verschoben ist.

    Bei dieser Treppe aber wurde die Trittstufe gegen die Setzstufe unnötigerweise gegeneinander verschoben, was im Ergebnis zur außermittigen Ausrichtung der Stufen führte. Wobei es scheint, daß die Summe der Fugen einer Stufe links und rechts bei jeder Stufe der Treppe immer die gleiche Breite ergibt. Die Wände scheinen also parallel zu laufen...


    Eine anderer Form der Befestigung (Schrauben oder Kleben) hätte mehr Spielraum bei der Montage erlaubt. Die Entscheidung die Stufen zu stecken führte zu diesen optisch auffälligen Abweichungen, die jetzt eine Versiegelung notwendig machen, damit es nicht auffällt.

  • PRO
    British Stoves
    4 years ago

    Hallo Vera,

    die DIN 18065 gilt für Treppen und beschreibt auch entsprechende Maßtolleranzen. Es findet sich aber keine Maßtolleranzvorgabe für den lateralen Bereich einer Treppe. Also ist hier die DIN 18350 anzuwenden welche die Qualität und die Maßtolleranzen des aufgetragenen Putzes definiert. Je nach Länge und Höhe der Wand darf die Maßabweichnung größer oder klein sein. Hier kommt es auch darauf an was im LV steht und tatsächlich beauftragt wurde.


    Schaut man sich die Fotos der Treppe an so sieht man an den Wänden schon einige unregelmäßige Stellen in der Putzfläche. Hier gebe ich Herrn Brennscheit von der Firma Hokon recht das beim Einbau der Treppe die Putzarbeiten zu berücksichtigen sind. Grenzabweichungen sind bei Putzarbeiten i.d.R. nur nachrangig von Bedeutung, weil es in den Zeichnungen der Planer selten Nennmaße gibt, die die Putzstärke beinhalten. In der Regel handelt es sich in den Zeichnungen um Rohbaumaße. Wenn aber in Detailzeichnungen Nennmaße vorgegeben sind, dann müssen diese innerhalb der zulässigen Grenzabweichungen eingehalten werden => siehe DIN 18202.


    Es gilt auch zu sagen:

    Bei Überprüfung der Vorleistungen anderer Unternehmer durch den Auftragnehmer bei lichten Maßen von Öffnungen gelten die geringeren Anforderungen an Grenzabweichungen nach DIN 18202, Tabelle 1, Zeile 5, während für die lichten Maße der fertig verputzten Laibungen der Öffnungen die Grenzabweichungen nach DIN 18202, Tabelle 1, Zeile 6 maßgebend sind.

    Die Grenzwerte sind in den folgenden Bereichen der Putzarbeiten relevant:

    • Wandflächen:
      – Abweichung aus der Senkrechten im Aufriss
      – Abweichung aus der vorgegebenen Ebene bei geneigten Wänden
      – Abweichung aus der vorgegebenen Lage im Grundriss

    Die Ebenheit der Oberflächen muss sich innerhalb der Grenzwerte für Ebenheitsabweichungen nach Tabelle 3 der DIN 18202 bewegen. Ohne weitere vertragliche Vereinbarung sind zunächst die Werte aus Zeile 6 dieser Tabelle maßgebend. Wenn vom Auftraggeber erhöhte Anforderungen an die Ebenheit der Oberflächen gestellt werden, dann sind die verschärften Grenzwerte nach Zeile 7 der Tabelle einzuhalten.


    Kurz gesagt:

    Der Treppenbauer muß die Vorleistung der anderen Gewerke vor Einbau der Treppe prüfen, also die Putzarbeiten. Sind die Putzarbeiten im Normbereich wird es schwer etwas zu reklamieren. Aus meiner gängigen Praxis würde ich bei Deinem Projekt sagen, alle Spalten die kleiner sind als 5 mm sind ok.


    Ästhetik und Schönheit

    Natürlich sehen unterschiedliche Spaltmaße an solch einer Treppe nicht wirklich gut aus. Sehr gut kann ich Deine Bedenken nachvollziehen. Aus meiner persönlichen Sicht sollte man hier schon bei der Planung der Treppe ansetzten. Der erfahrene Planer müßte eigentlich wissen das es bei einer solchen Einbausituation grundsätzlich zu Problemen der oben geschilderten Art kommen kann. Hier wäre es zum Beispiel denkbar die Treppe linear (und etwas schmaler) einzubauen und die Putzunebenheiten durch eine kleine Schattenfuge rechts und links abzufangen, das sähe viel besser aus! Hier würde ich mal prüfen lassen ob man hier nocheinmal nacharbeiten kann und was das kosten würde.


    Von Silikon- oder Acrylnähten würde ich abraten da diese im Laufe der Zeit zu Rissen neigen und das Gesamtbild dann noch viel schlimmer ist.


    Herzliche Grüße

    British Stoves

  • Vera Witt
    Original Author
    4 years ago

    Vielem Dank für all Ihren Input.
    Ja, jetzt ist es schon so... und heute ziehen wir ein.
    Die Treppe nochmal auseinander zu nehmen und eine Schattenfuge umsetzen zu lassen wäre wahrscheinlich die schönste Lösung. Aber ob das jetzt noch praktikabel ist? Unser Generalunternehmer nimmt schickt den Chef des Treppenbauunternehmens jetzt mal vorbei.
    Ich meld mich wenn ich weiß wie es weiter geht...

  • PRO
    British Stoves
    4 years ago

    Hallo Vera,

    ersteinmal herzlichen Dank für Deine Nachricht und viel Glück im neuen Haus!

    Es gibt natürlich Maschinen mit denen man eine Schattenfuge nachträglch fräsen kann ohne die Treppe ausbauen zu müssen, dass ist etwas aufwendig, aber möglich. Wenn Du dazu Fragen hast, kannst Du uns über unser Profil direkt anschreiben. Wir helfen Dir gerne und geben Dir Tipps wie Du das als Laie dem Treppenbauer gegenüber argumentieren kannst. Natürlich freundlich und umgänglich, Du glaubst gar nicht, wenn die richtigen Argumente verwendet werden was alles nachträglich so möglich ist. Bis dahin, alles Gute und einen nicht so stressigen Umzug.


    MFG

    British Stoves

  • PRO
    Licht + Planung GmbH & Co. KG
    4 years ago
    last modified: 4 years ago

    @Hokon, Danke für die interessanten Ausführungen.

  • PRO
    Licht + Planung GmbH & Co. KG
    4 years ago

    @Hokon: Und der ist am Besten:..."Das manche "Experten" diese Tatsache als "Definitiv keine Sorgfalt bei der handwerklichen Ausführung" bezeichnen zeigt nur deren totale Ahnungslosigkeit und zeigt erneut, dass man sich besser nicht zu jedem Thema melden sollte. ".... echt wahr....

  • PRO
    Licht + Planung GmbH & Co. KG
    4 years ago
    last modified: 4 years ago

    @British Stoves...Danke für die Ausführungen...da lernt man noch...


    @Vera Witt: man könnten noch eine Mini Sockelleiste in Wandfarbe setzen. Wenn man möchte ist sogar ein Versenken der Sockelleiste innerhalb des Putzes möglich (teuer und viiieeelll Arbeit).

  • PRO
    Raumagentur ArteFakt
    4 years ago

    Muss man jetzt wirklich eine Ausbildung für Sorgfalt und Achtsamkeit im Handwerk haben?...

  • PRO
    hokon
    4 years ago
    last modified: 4 years ago

    @Raumagentur ArteFakt

    mangelnde Sorgfalt und Achtsamkeit muss man diesem Handwerker aus fachlicher Sicht nun wirklich nicht vorwerfen.

    Hier wurde für dieses Gewerk sehr präzise gearbeite.

    Das er (oder der Generalbauunternehmer) Frau Witt zu wenig, oder nicht gründlich genug aufgeklärt hat schon eher.

    Wobei ich aus meiner eigenen Erfahrung weiß, dass der GU sich in der Regel für Details nicht interessiert, schon gar nicht für eine detaillierte Beratung und das Thema immer auf die Handwerker abwälzt.

    Sieht man ja an dem Kommentar :

    “Unser Generalunternehmer nimmt schickt den Chef des Treppenbauunternehmens jetzt mal vorbei.”

    Aber so wie die Einen eine Ausbildung brauchen um zu lernen genug fachlich richtiges und wichtiges zu sagen, brauchen Andere wiederum eine Ausbildung um zu lernen nicht zu viel Falsches und Unnötiges zu erzählen.

    Wir sind halt alle Menschen.

    Mich persönlich stört es da nur sehr, wenn die Anderen die Einen mit fachlich falschen Aussagen verurteilen und anprangern, statt einfach ihren unwissenden Mund zuhalten.

  • PRO
    Raumagentur ArteFakt
    4 years ago

    Da schreibe ich schon eingangs, daß ich die Fakten nicht kenne und deute an, daß man schelmisch mit Augenzwinkern nachfragen kann, wann denn die Korrektur kommt, und Sie verstehen es dennoch mit Ihrem Filter als "fachlich falsche Aussage". Schade, weil unnötig.


    Vor allem, weil inzwischen doch alle in der Diskussion genau dort angekommen sind und sagen, daß ein Gespräch miteinander viel bringt und der Unternehmer nun doch einen Blick drauf werfen lässt. Selbst der Unternehmer rechtfertigte zunächst, um jetzt doch den Dialog fernab der rechtlichen Argumente beginnt.

    Wozu also der "Umweg" über die erste Rechtfertigung von Ihnen und das Zitieren von Rechtsgrundlagen von anderen, wenn jetzt doch von allen Beteiligten und auch Unbeteiligten gesagt wird, das geht auf anderem Weg, ganz ohne Druck und juristischen Feinheiten?


    Sorgfalt beschreibt kein Fachwissen sondern eine Einstellung.

    Dafür gibt es zwar keine Zensuren oder Fleißkärtchen, sondern nur ein gutes Gefühl! ;-)